Netzwerkgeführte BHKW
Diese Anlagen reihen sich nicht als dritte Betriebsweise neben der wärme- und stromgeführten Variante ein. Der Begriff netzgeführte BHKW bezieht sich auf die Betriebsart. Diese ist weder für Privatkunden noch für Gewerbekunden geeignet, sondern wird von Energieversorgern genutzt.
Blockheizkraftwerke mit einem netzwerkgeführten Betrieb werden dezentral von Energieversorgungsunternehmen gesteuert. Was bedeutet, dass der individuelle Bedarf vor Ort keinen Einfluss auf die Wärme- und Stromproduktion hat. Stattdessen ist dies abhängig von den Netzanforderungen, wie viel Energie Ihre Anlage zum gegebenen Zeitpunkt produziert. Aufgrund dessen besitzen diese BHKW auch Wärmespeicher. Durch ihre großen Leistungsanforderungen werden sie ab einer Leistung von 200 KW installiert.
Ein kurzer, schneller Überblick
- Netzwerkgeführt ist eine Betriebsweise, keine Betriebsart
- Regelung der Anlage erfolgt dezentral
- Zusammenschluss zu virtuellen Kraftwerken
- Sind stromgeführt
- Werden je nach Strombedarf im gesamten Stromnetz an- und abgeschaltet
Virtuelle Kraftwerke – ein dezentral gesteuertes Netzwerk aus BHKW
Mehrere netzwerkgeführte Blockheizkraftwerke werden zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Dann nennt sich dies virtuelles Netzwerk. Die BHKW im Netzwerk des virtuellen Kraftwerks sind stromgeführt.
Die Steuerung der virtuellen Kraftwerke sind abhängig vom Strombedarf im Stromnetz. Steigt der Strombedarf, erhöhen die entsprechend notwendige Anzahl an Blockheizkraftwerken die Produktion der elektrischen Leistung bzw. werden mehr Kraftwerke angeschaltet.
Ist der Bedarf an Strom im Netz geringer als das Stromangebot, verringern die virtuellen Kraftwerke ihre Stromproduktion oder werden ganz abgeschaltet. Ein virtuelles Kraftwerk stützt so die Netzfrequenz.
Einsatz von netzwerkgeführten BHKWs:
- Energieversorger
Einsatz von netzwerkgeführten BHKWs:
- Energieversorger
Vorteile & Nachteile der netzwerkgeführten Fahrweise
Flexibilität
Durch das Verbundnetz sind netzwerkgeführte BHKW sehr flexibel was die Stromproduktion angeht. Sie stehen jederzeit zur Verfügung, im Gegensatz zu erneuerbaren Energien aus Sonne und Wind. Im Vergleich zu einem großen Kraftwerk sind mehrere kleinere BHKWs auch generell flexibler. Große Anlagen müssen eine hohe Grundlast aufweisen, um wirtschaftlich zu sein.
Stützung der Netzstabilität
Wegen ihrer Flexibilität unterstützen sie die Netzstabilität und können Schwankungen der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ausgleichen.
Lokalität
Bei Spitzenlasten gleichen virtuelle Kraftwerke diese aus und produzieren gezielt lokal mehr Strom. So kann einem Stromausfall, der sich über große Gebiete erstreckt, vorgebeugt werden. Sollte das Stromnetz doch zusammenbrechen, ist nur ein kleines Gebiet betroffen.
Nachteil:
Nachteilig ist, dass BHKWs in Verbundnetzen wegen ihrer netzabhängigen Stromproduktion nicht gleichmäßig Wärme und Strom produzieren. Dies führt zu einem höheren Verschleiß der Kraftwerke und ihrer Materialien.
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